Das Leben der Familie Brummberry
Wie Barnabas hierhin gekommen war konnte er im Nachhinein auch nicht mehr sagen. Sicher ist jedoch, dass er sich eines schönen Tages in einem Regal eines recht großen Einkaufmarktes wiederfand. Oh, er war nicht allein und das dies ein sehr großer Einkaufsmarkt war wußte er auch nicht. Um sich schauend konnte er jedoch etliche weitere Bären erkennen.
Zusammen saßen und lagen sie in einer Art Regal. Barnabas fand es verwunderlich, dass seine Kumpanen, ein anderes Wort fiel ihm im Moment nicht ein, ziemlich durcheinander um ihn herum lagen und sich überhaupt nicht rührten. Teilweise lagen sie sogar übereinander. Teils Kopfüber, kreuz und quer. Und, sie rührten sich überhaupt nicht. Ein Kumpan steckte so zwischen den anderen, das nur noch seine Füße erkennbar waren. "Mag er das so?": fragte Barnabas sich und wunderte sich weiter über die teils verdrehten Positionen seiner Kumpanen.
Und wie er sich noch über seine Artgenossen wunderte, wurde er urplötzlich aus dem Regal gehoben und – sah sich einem freundlich lächelnden Herrn gegenüber. „Du kommst mit“, hörte er den unbekannten Herrn sagen, und: „Schau mal Herz, ist der kleine Kerl hier nicht knuffig?“ Dabei wurde Barnabas zur Seite gedreht und sah eine interessiert schauende und ihm sofort sympathische Frau auf sich zukommen. War er durch das plötzliche herumgeschwenke zunächst geschockt, versuchte er nun aus der Hand des unbekannten Herrn zu entkommen. Aber der Versuch währte nur kurz. Unmöglich, konstatierte er sofort. Also verhielt er sich ruhig und warte auf das was jetzt weiter geschehen würde.
„Oh ja, der ist putzig“ hörte Barnabas eine weibliche Stimme. Sehen konnte er die Frau nicht, denn er wurde zur gleichen Zeit ständig herumgeschwenkt. Rechts, links, Kopf über und wieder gerade, immer wieder. "Mir wird übel": dachte Barnabas und war heilfroh, als die Schaukelei endlich aufhörte.
Alles was dann passierte blieb Barnabas nur vage in Erinnerung. Er wurde durch den Markt getragen, auf ein schwarzes Gummiband gelegt das ihn auf eine weitere Frau zubewegte die ihn mehrmals über einer Glasfläche hin- und her bewegte und nach einem Piepton an seinen Finder zurückgab. Dann wurde es dunkel und schaukelig. Als er wieder etwas sehen konnte befand er sich in einer Küche. Die ihm schon bekannte Frau hatte ihn aus der Tasche geholt und hielt ihn nun vor sich. „Na du Kleiner!“, lachte sie ihn an, „du siehst wirklich echt süß aus und dies ist jetzt dein neues Zuhause“. Mit diesen Worten setzte sie Barnabas auf die Herdplatte, nein, sie war nicht eingeschaltet, und fuhr fort die Einkäufe auszupacken.
Barnabas hatte derweil Zeit sich umzuschauen. Und während er seinen Blick durch Küche, anschließender Essecke und einen Teil des angrenzenden Wohnzimmers gleiten ließ fiel ihm etwas auf das wie ein Nashorn aussah, oder ein Nilpferd? Es hatte ungefähr seine Größe, war grau, hatte ein breites Maul mit einem Horn und saß, bzw. lag, auf dem Küchentisch. Als Barnabas dieses Wesen genauer betrachtete meinte er plötzlich eine Bewegung bei dem Unikum zu bemerken. Hatte dieses Unikum etwa geblinzelt? Nicht möglich, oder doch? Da, ganz eindeutig, sobald das seltsame Grautier sicher war, dass die Hausfrau ihnen den Rücken zudrehte, blinzelte es ihm zu.
Barnabas wurde ganz aufgeregt, zeigte nach außen aber keine Regung. Da war jemand mit dem er Kontakt aufnehmen konnte, herrlich. Kurze Zeit später wurde es ruhig in der Küche, er war allein. Nein, da war ja dieses Unikum und dieses Unikum hob die Pfote und Barnabas hörte: „Hallo, ich heiße Nili, und Du?“ „B-B-Bar..na..bas“, stammelte das Bärchen und er hüpfte kurz vor Freude. „Ich heiße Barnabas“
„So so, Barnabas, herzlich Willkommen … Barni“, antwortete Nili und grinste breit.
Und hier geht es weiter: Barnabas und Nili